Mit einer Fläche von 48,54 km2 ist der Helgasjön einer der größten unter Smålands 5000 Seen. Seine vier Fjorde liegen nördlich von Växjö, der grünsten Stadt Europas, wie ein großes H in der Landschaft.
Der Helgasjön ist ein Teil des Mörrumsån Wassersystems, das unter anderem die Seen Åsnen, Salen, Örken und Madkroken miteinander verbindet. Kalksteinablagerungen neutralisieren das im Oberlauf nährstoffarme leicht saure Wasser des Flusssystems auf seinem Weg zum Helgasjön auf einen pH-Wert von 6,7. Das Wasser fließt herab aus den südschwedischen Highlands. Dort verbinden sich Wälder, Viehweiden und Moore zu einer urtümlichen Agrarlandschaft, die Zeugnis vom Leben der Menschen ablegen, die dieses Land seit Jahrhunderten bewirtschaften. Mit dem Boot kann man dem Flusslauf ein Stück in Richtung Quelle folgen. Über eine alte Schleusenanlage im Norden des Helgasjön bei dem Städtchen Åby erreicht man die Seen Skavenäsasjön und Asa. Während der Fahrt kann man mit etwas Glück Prachttaucher und Seeschwalben beobachten. Fischadler, die ihre Horste in den großen Kiefern am See bauen ziehen über dem Wasser ihre Kreise und am Ende der Fahrt lädt das Landhotel Asa Herrgård zu regionalen Speisen und Getränken ein.
Bis heute ist der Helgasjön unter Anglern nicht so bekannt wie die Seen Åsnen, Rusken oder Bolmen. Trotzdem, oder gerade deswegen, steht er diesen Seen an Fischreichtum in nichts nach. Kleine und große Inseln verteilen sich über den See wie Archipele, deren Strukturen sich unter der Wasserlinie fortsetzen und eine abwechslungsreiche Topgraphie bilden. An Abbruchkanten fallen zerklüftete Flachwasserbereich von 1-4 Meter Tiefe bis in Wassertiefen von 10 – 15 Meter. In den tiefsten Bereichen reichen die Unterwassertäler bis in 25 Meter. Die tiefen Bereiche des Sees werden immer wieder von Strukturen unterbrochen, die den Räubern Deckung und Schatten bieten.
Für Raubfischangler sind die Zielfische im Helgasjön in erster Linie Hecht, Barsch und Zander, denn trotz des relativ klaren Wasser mit einer von der Jahreszeit abhängigen Sichttiefe bis zu 4 Metern, bietet der See einen ausgezeichneten Zanderbestand. Mit etwas Glück ist es auch möglich eine der seltenen Seeforellen an den Haken bekommen, die ebenso wie der Zander zur Bestandspflege besetzt werden.
Wegen seiner Größe und der interessanten Unterwasserlandschaft ist der Helgasjön am besten mit dem Boot zu beangeln. Ein Boot kann direkt über unsere Homepage günstig gemietet oder vermittelt werden.
Aber auch das Angeln vom Ufer aus ist möglich. Auf der folgenden Karte sind ein paar Stellen eingezeichnet, die vielversprechend sind. Sie befinden sich im Zentrum des Sees auf den Inseln Hissö und Helgö. Die Angelplätze sind mit dem Auto gut zu erreichen, da es Parkmöglichkeiten in der Nähe gibt.
Für Bootsangler gibt es sehr viel mehr Möglichkeiten. Der südwestliche Teil des Sees (Öjabyviken) mit seinen vielen Inseln eignet sich sehr gut zum Spinnfischen und Jiggen. Zielfische sind hier Barsch und Hecht, die sich vom driftenden Boot aus fangen lassen. Durch ein Echolot kann man die interessanten Stellen erkennen. Wer ohne Echolot angelt (wegen der vielen Untiefen eigentlich nur mit dem Ruderboot zu empfehlen), kann es in der Nähe der vielen Inseln versuchen oder mit relativ flachlaufenden Ködern schleppen. Die Wassertiefe des südlichen Teils der Öjabyviken beträgt in der Regel nicht mehr als 4 Meter. Nördlich der Insel Bocksholmen verläuft eine Abbruchkante quer durch den See, die bis in zehn Meter Wassertiefe abfällt. An der Kante und in dem ausgedehnten Becken in Richtung Norden sind sowohl beim Schleppen in verschiedenen Tiefen, als auch beim Spinnfischen sehr gute Barsch und Hechtfänge möglich.
In den nordöstlichen Teil des Sees (Åbyfjorden) wird viel auf Zander geschleppt. Hier haben sich tagsüber schlanke Wobbler bewährt, die im moderaten Tempo (1,5 – 2,5 km/h) in 6 bis 7 Meter Wassertiefe geschleppt werden. Die Schlepptiefe kann mit abnehmendem Licht sehr gut variiert werden. Als Beifang kann ein guter Hecht an den Haken gehen, der im Helgasjön regelmäßig die Länge von 120 cm erreicht. Wer Hechten im Freiwasser finden möchte, kann es auch in dem großen, fast runden Becken in der Mitte des Sees nördlich der Insel Södra Helgö versuchen. Das Wasser ist hier bis 14-15 Meter tief und die schmale Inselkette im Osten des Sees bietet außerdem einen gewissen Schutz bei auffrischendem östlichem Wind.
Weiter in Richtung Osten bilden die Inseln Ramsö, Bergö und Vidrasön ein eigenes kleines Archipelago.
Um die Inseln Ramsö und Bergö herum gibt es sehr viele Untiefen, in denen das Navigieren nicht leicht ist. In einem gewissen Abstand um die Inseln folgt eine Kante von 3 auf etwa 6 Meter, an der man sich sehr gut orientieren kann. Hier lohnt sich das Spinnfischen vom driftenden Boot und das Schleppen mit der Handangel auf Hecht (2,5 – 4 km/h), da man mit der Handangel gut auf Untiefen reagieren und an den Kanten der Unterwasserberge entlang fischen kann.
Mit einer Schleppkarte können außerdem die großen Unterwassertäler in der Mitte des Sees mit bis zu drei Ruten systematisch beangelt werden. Wer gerne Zander fangen möchte, sollte ein ruhiges Schlepptempo von 1,5 – 2,5 km/h wählen. Tiefer als 6 Meter beißen Zander und Hecht, wenn man flacher schleppt sind Zanderbisse tagsüber selten.
Etwas weiter im Süden an der Insel Hissö liegt der Hissöfjärden.
Der Bereich um die Inseln Stora Björnön, Stora Musön und Hissö ist landschaftlich extrem schön. Mit dem Fernglas kann man Fischadler beobachten, die hier auf die Jagd gehen. Zwischen den Inseln stehen Hechte und Barsche und in den Abendstunden auch mittelgroße Zander bis 65 cm. Wer es auf die kapitaleren Exemplare abgesehen hat, sollte es im Freiwasser probieren. Der Hecht kommt hier in allen Größen vor. Eine Toproute zum Schleppen und Spinnfischen oder Jiggen auf Hecht und mittelgroße Zander ist östlich der Insel Hissö auf der Karte eingezeichnet. Dort lohnt es sich auch die Barsche in den Abendstunden zu suchen, die die ganze Küstenlinie der Insel entlang ziehen.
Am Ostufer des Sees liegt die Bucht Svartöviken mit den vorgelagerten Inseln Lilla Björkö und Stora Björkö. Folgt man einer Linie über die beiden Inseln in Richtung Norden verläuft dort eine Kante. In die Bucht hinein bildet der Gewässergrund eine zerklüftete Landschaft mit einigen gefährlichen Untiefen, aber an der Kante fällt der Grund von etwa 4 Metern auf 9 Meter ab. Gerade wenn der Wind aus Westen kommt und Mikroorganismen und Kleinstlebewesen gegen die Kante gedrückt werden, stehen hier Hechte und Barsche um Weißfische, die auf Nahrungssuche sind, zu jagen. Eine Topstelle zum Schleppen, Spinnfischen, Jiggen und Vertikalangeln. Wenn man dieser Linie in Richtung Norden in die nächste Bucht folgt verliert sich die Kante in Richtung Ufer. Trotzdem sollte man der Linie unbedingt in Richtung Norden folgen, einen 8-10 Meter tief laufenden Köder montieren und schön langsam Schleppen.
In der südlichen Bucht (Sandsbroviken) ist der Übergang zum Toftasjön. In der Mitte der Bucht ist das Wasser bis zu 13 Metern tief. Hier kann man sehr gut pelagisch auf Zander angeln.
Tendenziell stehen die Hechte nach dem Laichen im Frühjahr auch im Helgasjön flach und ziehen sich im Laufe des Jahres in tiefere Gewässerbereiche zurück. Allerdings hat der See eine extrem abwechslungsreiche Unterwasserstruktur, sehr viele Inseln und unterschiedliche Strömungen, die Einfluss auf die Wassertemperatur und den Lichteinfall haben. Nach meiner Erfahrung suchen die Hechte im Helgasjön im Laufe des Jahres nur langsam die Tiefe, da sie durch die Struktur des Sees nicht darauf angewiesen sind die Wassertiefe zu wechseln, um einen Bereich zu erreichen, in dem sie sich wohlfühlen.
Wer im Frühjahr vor oder nach der Laichzeit am Helgasjön angeln möchte, findet in vielen Buchten und zwischen den Inseln flache Wasserbereiche mit Schilffeldern, in und an denen sich die Hechte in Abhängigkeit von der Wassertemperatur aufhalten. Da es von vielen Faktoren abhängt, wo sich das Wasser schnell erwärmt, ist es schwer exakte Frühjahrsfangplätze zu nennen. Da hilft nur ausprobieren.
Angelscheine für den Helgasjön bekommt man unter anderem hier:
Online: