Krononbergs Slottsruin

Im Jahre 1444 wurde das Schloss Krononberg von Lars Mikaelsson, dem damaligen Bischof von Växjö, als Zufluchtsort für den Klerus von Växjö erbaut. Heute kann man auf der Terrasse des Ausflugslokals Ryttmästaregården sitzen und auf die Schlossruine im See Helgasjön blicken. Im Spätmittelalter, zu Zeiten des Bischofs Lars Mikaelsson, lebten nur etwa 400.000 Menschen in Schweden. Das große Land litt ebenso wie der Rest Europas unter den Folgen von Hungersnöten, der Pest und Kriegen und man kann sich vorstellen wie uneinnehmbar die Festung vor 600 Jahren auf Händler und Bauern aus dieser bäuerlich geprägten Region gewirkt haben muss. Blekinge und Schonen im Süden waren damals dänische Provinzen und das Schloss damit eine wichtige Grenzbefestigung, die immer wieder Schauplatz für kriegerische Auseinandersetzungen war. 1542 erstürmte eine Bauernarmee der in jener Zeit von Schweden unabhängigen Region Småland unter der Führung von Nils Dacke die Festung. Die Bauern rebellierten gegen ein Handelsembargo, welches König Wasa gegen Dänemark ausgerufen hatte, aber die Burg fiel. Der Aufstand wurde niedergeschlagen und Nils Dacke, der bis heute in Schweden als Volksheld verehrt wird, wurde 1543 in Kalmar hingerichtet. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Festung mindestens zweimal von dänischen Truppen niedergebrannt und nach den Rückeroberungen jedes Mal etwas größer wieder aufgebaut. Nachdem Blekinge und Schonen 1658 endgültig schwedisch geworden waren, hatte die Festung ihren strategischen Nutzen verloren. Sie wurde aufgegeben, verfiel schon Ende des 17. Jahrhunderts zur Ruine und diente zeitweise als Steinbruch für den Häuserbau in Växjö.

 

Heute ist die alte Ruine ein beliebtes Ausflugsziel. Vor der Brücke zur Festung findet man die Anlegestelle des Dampfschiff MS Thor, mit dem man die Ruine von der Seeseite anschauen und eine Ausflugsfahrt über den Helgasjön machen kann.